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July 29, 2024

Allerdings seien die ökonomischen Effekte kaum seriös abzuschätzen. Denn Alternativen zum Brennstoff gebe es in der Industrie, die aus Klimaschutzgründen seit vielen Jahren auf Gas setzt, nur in begrenztem Umfang. Der BDEW analysierte jüngst in einem Gutachten das kurzfristige Substitutions- und Einsparpotenzial von Erdgas in Deutschland. In der Industrie liege es bei relativ geringen acht Prozent. Weil der Austausch von Gas durch alternative Energieträger lediglich durch Investitionen in neue Technologien möglich sei, komme die Chemie sogar nur auf vier Prozent. Etwas größere Potenziale gebe es nur in der Nahrungsmittelindustrie und in der Metallerzeugung mit jeweils 13 Prozent. "Sehr konservativ gerechnet" "Das ist alles sehr konservativ gerechnet", sagt Andreas Löschel, Professor für Umwelt- und Ressourcenökonomik sowie Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum, gegenüber. Die Frage sei, ob das Ganze nicht doch intensiviert werden könne. Viele der Unternehmen hätten über langfristige Laufzeiten günstiges Gas und ihre Prozesse darauf ausgerichtet.

Viele Haushalte sehen die hohen Kosten noch gar nicht. Das muss man nach vorne ziehen", meint der Wissenschaftler. Appelle und Aufrufe durch Politiker seien zu wenig. Eine mögliche Maßnahme ist laut Löschel ein vertraglicher Preisanreiz, der einen Rabatt bei Einsparungen gewährt. Die breite Bevölkerung müsse verstehen, dass sich ein reduzierter Verbrauch für sie lohnt. Auch die Bundesnetzagentur riet am Wochenende dazu, die Abschläge für Privatleute beim Heizen schon jetzt zu erhöhen. Mehr Gas in den Speichern Experte Schiffer weist ebenfalls auf die Vorteile einer schnellen Reduzierung des Gasverbrauchs hin - vor einer möglichen Versorgungskrise im nächsten Winter: "Die Einsparungen, die jetzt sofort erfolgen, helfen auch im kommenden Winter, weil das Gas in Speichern zur Verfügung steht. " Das sei anders als beim Strom, da dieser zur gleichen Zeit erzeugt wie verbraucht wird. Einen Eingriff in den Marktmechanismus lehnt Schiffer ab: "Ich würde eher sagen, dass man den Preis seine Wirkung entfalten lässt und die Verbraucher darauf hinweist, dass sie nachträglich mit erheblichen Heizkosten rechnen müssen. "

Mit Abstand am meisten beanspruche dabei die Chemie. "Allein durch die Prozesswärme hatte die Branche 2020 mit 235. 620 Terajoule einen Anteil von fast 30 Prozent am Endenergieverbrauch der Industrie", so Schiffer. Und das sei nicht alles: Hinzu komme noch die Nutzung des Gases als Rohstoff. Wie viel kann ersetzt oder eingespart werden? Rückschlüsse auf eine mögliche Reihenfolge der Abschaltung lasse der reine Verbrauch von Erdgas aber nicht zu, betont der Experte. Für einfache Branchenlisten zur Systemrelevanz seien die jeweiligen Wertschöpfungsketten viel zu komplex. "Ein fehlendes Vorprodukt kann immer große Sekundäreffekte haben, wie die aktuelle Chipkrise zeigt", erklärt Schiffer. Etwa die Glasindustrie habe die Besonderheit, dass ihre Wannen vollständig schrottreif sind, wenn die Befeuerung unter einen Gaseinsatz von 70 Prozent sinkt. "Alle anderen Zweige könnten technisch mit unterschiedlichen Vorlaufzeiten geregelt herunterfahren oder das Gas durch Öl ersetzen", meint Schiffer, der auch Dozent für Technologie der Energierohstoffe an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen ist.

Der Anreiz, das Verhalten zu ändern und nach Alternativen zu suchen, sei dementsprechend geringer. "Für die Firmen erscheint eine Umstellung natürlich nicht einfach. Man möchte im Status Quo bleiben und sich im Zweifel auf die Politik verlassen", so der Experte. Aber wenn heute nicht investiert werde, habe man morgen bei einer drohenden Lieferunterbrechung von Gas große Probleme. Eine mögliche Lösung wäre eine längerfristige Anhebung der Preise - etwa durch Importzölle. "Dann wird für die Zukunft klar: Günstiges Gas wird es nicht mehr geben", sagt Löschel. So schaffe die Politik einen Ansporn für die Unternehmen, ihren Gaseinsatz zu reduzieren und den Transformationsprozess in der Industrie anzustoßen. Einsparungen durch Marktsignale "Die Notfallstufe und die Abschaltung wäre ökonomisch der Worst Case", sagt Löschel. Wenn der Gashahn wirklich zugedreht würde, läge der zusätzliche Schaden bei geschätzten drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts - unter der Voraussetzung, dass die Gasversorgung dort heruntergefahren wird, wo es am ehesten ökonomisch verkraftbar ist.

Die Infrastruktur, die dies unterstützt – einschließlich unserer acht Milliarden Kubikmeter unterirdischer Gasspeicherkapazität ­– wird für die Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft unerlässlich sein. Unsere anderen Energiequellen